Es war das Jahr 2125, und die Welt strahlte in einem Glanz, den die Menschen hundert Jahre zuvor kaum für möglich gehalten hätten. In einem lichtdurchfluteten Haus am Rand eines blühenden Tals saßen Eli und sein Vater Torin auf einer Veranda, umgeben von üppigen Gärten und einem klaren, sprudelnden Bach. Drohnen surrten sanft in der Ferne, angetrieben von sauberer Energie, während Eli seinen Vater mit großen Augen ansah und fragte: „Papa, was ist Klimaneutralität?“
Torin lächelte breit, seine Augen funkelten vor Stolz. „Das, mein Junge, ist eine alte Idee aus einer Zeit, als die Menschen noch glaubten, sie müssten die Natur kontrollieren oder sich ihr unterwerfen. Aber vor etwa hundert Jahren lösten wir uns von dieser Klimaideologie – und weißt du, was uns befreite? Bitcoin.“
Eli blinzelte neugierig. „Die Währung, die wir heute benutzen?“
„Genau“, sagte Torin und lehnte sich vor. „Um 2025 herum erkannte die Menschheit, dass die alten Fiat-Währungen – Geld, das von Regierungen gedruckt wurde – sie in einem Kreislauf aus Verschwendung und Unterdrückung gefangen hielt. Dann kam Bitcoin, eine dezentrale Währung, die niemand kontrollieren konnte. Sie wurde zur Weltwährung, und etwas Magisches geschah: Ihre Energieeffizienz brachte Vernunft in unser wirtschaftliches Handeln.“
„Wie hat das funktioniert?“ fragte Eli und zog die Beine an sich heran.
Torin nahm einen Schluck Wasser aus einem Becher, der aus recyceltem Glas gefertigt war, und erklärte: „Bitcoin basiert auf einem System namens Proof-of-Work. Anfangs dachten viele, es verschwendet Energie, weil Computer komplexe Rätsel lösen mussten, um Transaktionen zu sichern. Aber genau das wurde zum Schlüssel. Die Miner – die Leute, die Bitcoin sicherten – suchten nach der günstigsten, effizientesten Energie, um ihre Kosten zu senken. Sie nutzten überschüssige Solar-, Wind- und Wasserkraft, die sonst verschwendet worden wäre. Plötzlich war es wirtschaftlich sinnvoll, überall auf der Welt saubere Energiequellen zu erschließen, weil Bitcoin sie profitabel machte.“
Eli nickte langsam. „Also hat Bitcoin die Welt nicht nur reicher, sondern auch sauberer gemacht?“
„Richtig“, sagte Torin. „Und mehr als das. Weil Bitcoin niemandem gehörte – keine Regierung, kein Konzern – befreite es uns von zentraler Kontrolle. Die Menschen begannen, selbst zu denken, selbst zu handeln. Das löste einen ökologischen Zeitgeist aus, aber nicht durch Zwang oder Schuldgefühle, sondern durch Vernunft und Fakten. Wir hörten auf, die Natur als Feind zu sehen, den wir besiegen mussten, oder als Opfer, das wir retten sollten. Stattdessen wurde sie unser Partner. Das Naturrecht der Vernunft zog ein: Jeder hatte die Freiheit, nach seinem Verstand zu handeln, solange er niemandem schadete.“
Eli schaute über das Tal, wo Bäume in allen Farben leuchteten und Tiere frei umherstreiften. „Und was ist mit dem Nihilismus, von dem die alten Geschichten erzählen?“
Torin lachte leise. „Der verschwand, Eli. Als die Menschen sahen, dass sie mit Bitcoin und klugem Handeln Wohlstand schaffen konnten, ohne die Welt zu zerstören, verloren sie den Glauben an Untergangsszenarien. Wir bauten Städte, die mit der Natur harmonierten, statt sie zu ersticken. Wir erfanden Technologien, die nicht nur effizient, sondern auch schön waren. Die Menschheit blühte auf – befreit von Unterdrückung, befreit von der Idee, dass alles sinnlos sei.“
Eli grinste. „Und wer hat das alles angefangen?“
„Niemand weiß es genau“, sagte Torin und zwinkerte. „Manche sagen, es war ein Typ namens Satoshi, der Bitcoin erfand. Andere meinen, es war ein Robert H., der die Idee hatte, Wirtschaft und Ökologie zu verbinden. Aber vielleicht waren es einfach viele Menschen, die aufwachten und sagten: ‚Wir können es besser machen.‘“
Eli sprang auf und lief zum Rand der Veranda, wo er die frische Luft einatmete. „Ich mag diese Welt, Papa.“
„Ich auch, Eli“, sagte Torin und blickte in eine Zukunft, die nicht von Angst, sondern von Freiheit und Vernunft geprägt war. Die Menschheit hatte ihren Weg gefunden – und Bitcoin hatte den Funken geliefert, der alles möglich gemacht hatte.